20 Jahre Sport-Verein Amstetten von Albert Müller

Albert Müller20 Jahre Sport-Verein Amstetten von Albert Müller

Bei der Sportheim und Sportplatzeinweihung , am 14. bis 16.Juli 1967 berichtete der
Gründungsvorsitzende und Ehrenvorsitzender Albert Müller am Festabend ,im Festzelt über die Entstehung des Vereines.
Albert Müller war ein engagierter Sportkamerad ,der sich mit aller Kraft für den Sportbetrieb und die Entwicklung des Vereines einsetzte.
Albert Müller war insgesamt in 12 Jahren 1.Vorsitzender, sowie in 6 Jahre lang Jugendleiter.


Meine Damen und Herren, sehr geehrte Gäste, liebe Sportfreunde !

Als am 06.September 1946 der Sportverein gegründet wurde, bestand bereits eine kleine Gruppe,die sich schon fußballerisch betätigte, man nannte dies wildes Spielen, da sie sich nicht dem zuständigen Sportbund angeschlossen hatten , war dies insofern gefährlich, als solche Spieler keinerlei Versicherungsschutz hatten. Nach Kriegsende, als die damals jungen Männer so nach und nach aus der Gefangenschaft heimkehrten, wollten diese im Sommer 1946 in Amstetten mit dem Fussballspielen beginnen. Vorhanden war damals so gut wie keine Sportausrüstung, zu kaufen gab es insbesonders auf diesem Gebiet rein gar nichts .Einige der damals rund 18.jährigen hatten noch ein Paar Fussballstiefel und ein Sporthemd ( weiss mit blauem Brustring) aus ihrer Schulzeit vor dem Krieg, wo sich Ortschaft gegen Ortschaft schon fussballerisch betätigten. Auch die älteren Jahrgänge konnten aus ihre Jugendzeit Kickstiefel und dergleichen auftreiben,so dass für den Anfang die Ausrüstung für eine Mannschaft zusammenkam.

Genau betrachtet geht die fußballerische Tätigkeit der Amstetter Jugend bis in die Zeit vor 1933 zurück, denn man kann sagen, dass seiner Zeit rund 80% der Spieler , des Fussball- Club Hofstett-Emerbuch aus Amstetten stammte.
Damals war auf der ganzen hiesigen Markung kein Sportplatz aufzutreiben, so dass die hiesige Jugend eben in Hofstett-Emerbuch und zwar im Gewand „Eichau“ ihre sportlichen Betätigung nachging. Auch war seiner Zeit, wie auch heute immer wieder einige Leute beim Fussball-Verein Geislingen, dem heutigen Sportclub zu finden.

Wenn ich mit meinen Ausführungen wieder ins Jahr 1946 zurückkehre , so kann ich Ihnen sagen, dass noch ehe der Sportverein Amstetten gegründet war, bereits ein Angebot des FC Bayern, mit seiner Liga-Reserve -Mannschaft in Amstetten zu spielen, einging. Dies war am 6.Mai 1946. Als Termin war von den Bayern Pfingsten vorgesehen und sie verlangten damals 150 RM Fahrtentschädigung, freie Verpflegung und Übernachtung.
Noch mancher Teilnehmer an unserem heutigen Fest wird sich daran erinnern, dass im Jahre 1946 Versammlungsverbot von Seiten der Militärregierung bestand, es sei denn ein bereits bestehender Verein erhielt eine entsprechende Genehmigung. Aber wie soll man unter diesen Bedingungen einen Verein gründen ?

Nur der Gasthausbesuch war nicht verboten und so fanden sich zufällig 12 Personen zusammen, die an einer Vereinsgründung intressiert waren.

Dies waren an jenem 22. Juni 1946: Georg Schneider, Albert Müller, Georg Schmid ,Gerhard Hiller, Hans Ilg, Erwin Wahler, Heinz Diez, Friedrich Clement, Wolfgang Kaluza ,Theo Wonschik, Georg Frey ,Richard Würz.

Die Gründung des Vereins erfolgte aber erst entgültig ,am 6.September 1946 , nachdem die mündliche Zusage der Genehmigung des Vereins vom Sportbeauftragten des Kreises Ulm vorlag. Der Verein begann an diesem Tag mit 34 Mitglieder.

Auch bei dieser Vereinsgründung war in Amstetten kein Sportplatz zu bekommen und die Spiele wurden auf dem ehemaligen Wifo-Sportplatz am Höllrain auf der Markung Stubersheim ausgetragen. Dies ging so lange gut bis im März 1948 von dem Schafweidepächter unsere Tore entfernt wurden, obwohl der Pachtzins von 60.- RM an den Grundstückseigentümer bezahlt war. Schon zu dieser Zeit kamen viele Sportkameraden aus Stubersheim,Hofstette-Emerbuch und später auch von Ettlenschieß zu uns und waren nicht nur eine zahlenmäßige Verstärkung für den Verein , dem sie bis heute die Treue gehalten haben.

Fortsetzung folgt …

Im Jahre 1948 nach der Sommerpause konnten die Spiele auf der sogenannten „Wallerwies“ in Amstetten-Dorf ausgetragen werden. Der Pachtvertrag für diesen Platz wurde zwischen der Gemeinde und dem Adlerwirt Eugen Knolle abgeschlossen. In diesem Jahr wurde im Vereinslokal „Rössle“ einmal wöchentlich ein Schachabend abgehalten und für Mädchen bestand eine Gymnastik-Abteilung , die Ihre Übungsabende am damals unbebauten Sandrain abhielt. Das der Sportplatz an der „Wallerwies“ nur eine Zwischenlösung war, war von vornherein bekannt und es sollte lediglich zu keiner Unterbrechung des Spielbetriebs kommen.

So kam es, dass die mit dem Wirt unseres Vereinslokals Herrn Max Hagmeyer geführten Verhandlung schließlich zum Erfolg führten. Der Sportplatz am Alt-Ettlenschiesserweg, den wir nunmehr aufgeben, konnte am 06.August 1950 eingeweiht werden. Das dort erstellte Vereinsheim konnte 1952 seiner Bestimmung übergeben werden. An diesem Vereinsheim haben nach einem Protokoll die Kameraden Georg Herrlinger, Otto Wittmann, Emil Belach, Konrad Kräuter, Theo Wonschik, Gustav Nothjunge und Leo Steinhübl (und wie immer der 1.Vorsitzende) die meiste Arbeit geleistet. Am 10. November 1959 wurde der Verein beim Amtsgericht Geislingen in das Vereinsregister eingetragen. Schon in jener Zeit zeigte es sich, dass man möglichst bald wieder einen neuen Sportplatz braucht. Hier war es gut, dass die Gemeinde in jenen Jahren einige Grundstücke erworben hatte. Durch die Flurbereinigung war es möglich diese Grundstücke in den „Bremenstall“ zu legen, wo wir heute den Sportplatz einweihen können. An dieser Stelle sei den ehemaligen Grundstückseigentümern, Altbürgermeister Schall und seinen Gemeinderäten für die Geländebereitstellung recht herzlich gedankt. Die Planierung des Platzes hat seiner Zeit die Baufirma Eugen Heller, Geislingen vorgenommen.

Die Zuteilung des Geländes zur Anlage eines Sportplatzes durch die Gemeinde und die Anlage des Spielfeldes fiel noch in meine letzte Amtszeit der Jahre 1962-1964 als 1. Vorsitzender. Bereits im Jahre 1962 trug man sich mit dem Gedanken beim Sportplatz ein Vereinsheim zu bauen. Ich erinnere mich noch gut daran als unser Sportkreisvorsitzender Kamerad Spachmann mit mir den Sportplatz, an dem gerade die grossen Erdbewegungen durchgeführt wurden, besichtigte und dabei, überrascht von der schönen Aussicht, feststellte „euer Clubhaus muss hier hin“. Dieser Platz entsprach ungefähr der Stelle wo unser Vereinsheim heute steht. Die Verwirklichung des Sportheimbaues war meinem Nachfolger Josef Fischer, als Bautechniker vorbehalten. Wobei er eine vortreffliche Unterstützung durch den Bauausschußvorsitzenden Rolf Tesser und dessen Mitarbeiter fand.

Nachtragend sind noch die Fahrten zum Naturtheater Heidenheim, die Weihnachtsfeiern, die Sommernachtsfeste und die Vereinsausflüge erwähnt, die immer wieder guten Anklang fanden. Als gutes Zeichen kann es gewertet werden, dass die personelle Besetzung der Vorstandschaft nie grosse Änderungen erfuhr.

Eines wollen wir in unserem Rückblick nicht versäumen auch der zu gedenken, die durch ihren Tod allzuschnell von uns gegangen sind. Ich bitte Sie sich von Ihren Plätzen zu erheben:

Es sind dies: Hans Albrecht, Emil Melasch, Ernst Rapp, Maria Thierer, Alfred Witziok und Georg Wörz.

Albert Müller – 20 Jahre SV Amstetten